Mineralien

Auf dem Tall Zirā‘a wurden eine ganze Reihe interessanter Mineralien entdeckt, die z.T. nicht lokaler Herkunft sind, aber ganz offensichtlich zur weiteren Verarbeitung genutzt wurden.

Bitumen, ein Gemisch hochmolekularer Kohlenwasserstoffe, gibt es in nahezu jeder Zeitepoche, von der Bronzezeit bis in die Neuzeit. Es stammt höchstwahrscheinlich vom Toten Meer und wurde als begehrte Abdichtmasse für Gefäße, Häuser, Schiffe etc. gehandelt.

Bims wird reichlich und zu allen Zeitepochen angetroffen. Die Formen einiger Stücke lassen vermuten, dass es als Hilfsmittel bei Wäsche und Körperpflege eingesetzt wurde. Da es sich bei Bims um ein poröses, glasiges Vulkangestein handelt, kann dieses Material durchaus vom Gadara-Plateau und weiterer Umgebung stammen.

Silex wurde sogar noch bis in die römische Zeit zu Waffen und Werkzeugen verarbeitet; entsprechend groß ist die Anzahl der gefundenen Artefakte. Da Silex als Folge eines Kompaktionsprozesses in den Kreideformationen häufig als Knolle (ähnlich den Eisenknollen) oder auch in Form von Flözen anzutreffen ist, wurde auch eine große Anzahl von unbearbeiteten Stücken gefunden. Silex ist kryptokristalliner Quarz (Chalcedon) und könnte als Basisstoff zur Herstellung von Glasfritte und Glas eingesetzt worden sein; entsprechende Untersuchungen laufen.

Karneol ist ein mit Eisenoxid gefärbter Quarz (Varietät des Chalcedon). Er spielt in der Mystik eine große Rolle und ist, da er in Palästina nicht vorkommt, sehr wertvoll. Größere Stücke dieses Minerals (z.B. TZ 1613-001) sowie mehr als 20 Perlen in verschiedenen Formen und aus unterschiedlichen Zeiten (Späte Bronzezeit bis römisch- byzantinisch) lassen vermuten, dass auf dem Tall auch Karneol verarbeitet wurde.


Pfeilspitzen TZ 9202-001
(Silex; Eisenzeit II)


Schaber TZ 12482-001
(Silex; Späte Bronzezeit)


Bimsstein TZ 15425-001
(mit Loch; Eisenzeit II)

Bitumen TZ 7433
(Eisenzeit I)

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(Text: Dr. Wolfgang Auge/ Fotos: BAI, DEI)

Projektpartner

Biblisch-Archäologisches Institut Wuppertal   (BAI
Deutsches Evangelisches Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes   (DEI)

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