Keramikbrennofen (Experimentelle Archäologie)

Keramikbrennöfen konnten bislang auf dem Tall (oder in seiner Umgebung) noch nicht identifiziert werden. Allerdings wurden mehrere Töpferscheiben aus Basalt gefunden. Um eine lokale Keramikproduktion nachvollziehen zu können, wurde 2006 Abu Mustafa (Gadara) mit dem Bau eines Keramikbrennofens nach einem spätbronzezeitlichen Vorbild vom Tell Brak, Syrien (Eiland, M.L.: Ceramic Replications at Tell Brak, Syria, 69-83. In: Newsletter of the Department of Pottery Technology, 1998/1999, Leiden University 16/17)), aus lokalen Tonen beauftragt.


Hanna Brückelmann töpfert in Umm Qays

Hanna Brückelmann fertigte in Umm Qays aus den gleichen Tonen Nachbildungen von Gefäßen vom Tall an. Eine Optimierung des Ofens wurde durch Vorversuche (Nachbrenn- und Brennversuche, Deutsches Bergbaumuseum Bochum) und den Bau eines Ofens in Brüggen-Born, Niederrhein (Hanna Brückelmann) erzielt. Nach zwei Brennvorgängen bei ca. 600oC und 800oC wurden zum Vergleich auch Keramiken in einem offenen Feuer gebrannt. Die Brennausbeute an unbeschädigten, gut gebrannten Gefäßen war im offenen Feuer nur wenig geringer, wohingegen deutlich mehr Brennmaterial verbraucht wurde als im geschlossenen Brennofen.


Keramikbrennen im Ofen ( Abu Mustafa)

Als Ergebnis der Experimente lässt sich festhalten, dass Tone aus der Gadara-Region (inkl. Tall und Umgebung) für den Ofenbau sowie für die Keramikherstellung geeignet sind. Die einzelnen Schritte des Baus sowie des Betreibens des Ofens sind in einer kurzen Filmsequenz (Länge 6 Minuten) wiedergegeben.

(Text: Dr. Wolfgang Auge / Fotos: BAI,DEI)

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