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Rollsiegel, Skarabäen und FayencenBisher wurden 38 Rollsiegel und acht Skarabäen, sowie eine große Anzahl von „Fayencen“ gefunden. Die Rollsiegel gehören zum sog. ‚Common Style’ der Mitanni-Glyptik [1] und dort wiederum zur dritten und letzten, aber auch größten Gruppe der zwischen dem 15. und 14. Jh. v. Chr. zu datierenden mitannischen Rollsiegel. Ihr häufiges und weitverbreitetes Auftreten im Iran, in Kleinasien und Palästina lässt erkennen, dass sie nicht mehr nur für spezielle Würdenträger hergestellt wurden, sondern wohl auch breiteren Gesellschaftsschichten zugänglich waren [2]. Sie bestehen zum überwiegenden Teil aus Glasfritte (85%) und sind in den meisten Fällen mit einem blauen Fayence-Überzug versehen, der bei vielen nur noch schwach auszumachen ist. Die große Anzahl überwiegend aus Glasfritte hergestellter Rollsiegel, das Auffinden eines Rohlings (TZ 11778) und von (Fertigungs-) Bruchstücken (z.B. TZ 16315-001) aus Glasfritte sowie ein halbfertiges, dilettantisch gearbeitetes Siegel aus Kalzit (TZ 12357) sprechen für eine lokale Rollsiegelherstellung, zumal Glasfritte, ein Material ist, welches in einer Glaswerkstatt ohne weiteres hat hergestellt werden können. Die Hälfte aller aufgefundenen Skarabäen stammt aus der späten Bronzezeit; eines davon gibt die Kartusche von Amenophis III wieder (TZ 10112). Das Material, aus dem die Rollsiegel bestehen, ist zum überwiegenden Teil Glasfritte. Für eine lokale Herstellung gibt es allerdings noch keine Hinweise.
Literatur:
(Text: Dr. Wolfgang Auge / Fotos: BAI, DEI) >> zur Bildergalerie Glasfritte |
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