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Tall Zira'a > Kampagnen > Ausgrabung FJ '06
18.04.2024

 

 

4. Ausgrabungskampagne Frühjahr 2006

Im März und April 2006 führten BAI und DEI die vierte Ausgrabungskampagne der archäologischen Erforschung des Tall Zira'a durch. Die Kampagne stand ganz unter der Aufgabe der Weiterarbeit an den bereits eröffneten Grabungsbereichen im Areal I sowie der Erschließung eines neuen Grabungsareals auf dem nordwestlichen Teil des Talls (Areal II). Insgesamt wurde ein Grabungsbereich von 850 m2 bearbeitet, davon 725 m2 im Areal I und 125 m2 im Areal II.

Der Tall Zira'a ist einer der bedeutendsten Siedlungshügel Palästinas. Über 5000 Jahre Siedlungsgeschichte liegen auf diesem Tall in einer 10 m und mehr starken Siedlungsschicht auf dem gewachsenen Felsen auf. Bis jetzt konnten bereits 3,90 bis 4,00 m davon in Areal I erkundet werden. Dabei wurde die späte Bronzezeit erreicht. Das archäologische Langzeitprojekt wird noch über ein Jahrzehnt fortgeführt werden müssen, um repräsentative Ergebnisse erbringen zu können. Die Kampagne dauerte 5 Wochen. In den ersten drei Wochen arbeiteten 35, in den letzten beiden 65 Archäologen, Vermesser, Architekten, Theologen und Volontäre am Projekt. Sie alle haben dazu beigetragen, dass diese vierte Grabung wissenschaftlich zu einem sehr großen Erfolg wurde.


Im Areal I wurden 2006 früh- und spätbronzezeitliche Strata freigelegt. Beachtenswert ist die dort 2006 neu aufgefundene eisen-II-zeitliche Tempelanlage, zu der vermutlich auch ein Kopf aus Basalt gehört, der sekundär in einer Mauer vermauert wurde. Die Figur repräsentiert eine hochgestellte Persönlichkeit (Adliger). Außerdem fanden wir zwei Rollsiegel und einen Skarabäus. Auch zwei Fragmente von weiblichen Figurinen wurden entdeckt. Die Funde werden in nächster Zeit im Detail ausgewertet.

Funde aus römisch-byzantinischer und islamischer Zeit kamen hauptsächlich in Areal II vor. Keramik, Glas, Münzen, Perlen und Knochen warten jetzt auf ihre Restaurierung.

Ein ganz besonders herzlicher Dank gebührt all unseren Geldgebern und Förderern, insbesondere dem Freundeskreis des BAI. Außerdem danken wir der Hugo Gressmann-Stiftung, Hannover, für die großzügige Förderung unseres wissenschaftlichen Nachwuchses.


Stand der Information: 2006

AKTUELLER HINWEIS (2017)

 

Ausführlich werden die Ergebnisse

der Grabungskampagnen von 2003 bis 2011

in der Endpublikation dargestellt.


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